Gemälde 587
1734 Francesco Salviati (Francesco de´ Rossi). (Umkreis).
1733 Spanische Schule. 16. Jh.
1733
Spanischer Meister
(Tätig im 16. Jh. wohl in Altkastilien)
Pietà
Auf Maria und den vom Kreuz abgenommen Christus konzentriertes
Andachtsbild, welches die Figuren vor dem Hintergrund
des Kreuzstammes mit angelehnter Leiter darstellt. Maria hält den
Leichnam Christi in ihrem Schoß, ihr blasses, verhärmtes Gesicht
drückt stille, tiefe Trauer aus, den von Wundmalen und rinnenden
Blutstropfen übersähten Körper umfasst sie mit ihrer zartgliedrigen
Hand an der Brust. Das für die spanische Schule des 16. Jhs. charakteristische,
in fein lasierender Malweise ausgeführte Tafelbild
zeigt Einflüsse des berühmten Malers Luis de Morales (1510/11
- 1586), der mit seinen zahlreichen Pietà-Darstellungen die dortige
Kunst seiner Zeit prägte. Öl/Eichenholztafel. Verso Etikett
(Klebezettel) mit Widmung „Dem Hochwürdigsten Herrn Prälat
A. Büttner zum 25-jährigen Dienstjubiläum in Dankbarkeit und
Ehrfurcht gewidmet von der Deutschen Kath. Gemeinde Madrid“.
41,5 cm x 29,5 cm. Rahmen.
A Spanish painter active 16th century. Oil on oak panel. Label with dedication
on the reverse.
€ 5.500,–
1734
Francesco Salviati (Francesco de‘ Rossi)
(1510 Florenz - 1563 Rom) Umkreis
Christus beim Tragen des Kreuzes
Aufgrund der Größe dürfte das vorliegende Gemälde, wie auch das bekannte,
um 1547/48 entstandene Tafelbild in den Florentiner Uffizien,
von der Hand des Meisters einst zur Andacht in privaten Wohn- oder
Schlafräumen bzw. in einer privaten Kapelle gedacht gewesen sein. Es
ist ausschnitthaft komponiert und ganz auf das Antlitz Christi konzentriert,
der mit dem Kreuz auf der Schulter zum Kalvarienberg geht - ein Thema,
das besonders Mitte des 16. Jh. häufig geschildert wurde. Der ernste,
gefasste Ausdruck und sein gesenkter Blick bringen all die Demütigung
durch seine Folterer und den menschlichen Schmerz seines bevorstehenden
Todes zum Ausdruck. Salviati (auch Il Salviati, Francesco de‘ Rossi
oder Cecchino del Salviati genannt), gehörte zu den bedeutenden Künstlern
des Manierismus, beeinflusst von Michelangelo, Bronzino, Parmigiano
und Giulio Romano. Salviati vollendete seine malerische Ausbildung
zusammen mit dem lebenslang befreundeten Giorgio Vasari 1529/30
bei Andrea del Sarto. 1531 ging er nach Rom, wo die Päpste, der hohe
Klerus und Adelsfamilien ihre Mäzenatentätigkeit wieder aufgenommen
hatten. Hauptauftraggeber wurde der Florentiner Kardinal Giovanni Salviati,
ein Onkel von Cosimo I. de’ Medici, der ihn in seinen Hofstaat
aufnahm. Francesco, der den Namen seines Mäzens annahm, wurde
ein gefragter Künstler, der von Rom aus zu Aufträgen nach Oberitalien,
Venedig, Florenz und bis nach Frankreich auf das Schloss Dampierre
des Fürsten Karl von Lothringen (1555-1557) reiste. Die Version in den
Uffizien, auf welche dieses Gemälde wahrscheinlich zurückgeht, malte
Salviati während seiner kurzen florentinischen Zeit 1543-1548, als er
u. a. für Cosimo I. de‘ Medici, Großherzog der Toskana, arbeitete.
Offenbar fand es großen Anklang, was auch eine Reihe bekannter Werkstattwiederholungen
erklärt. Öl/Holztafel. 67,5 cm x 50 cm. Rahmen.
Circle of Francesco Salviati (1510 - 1563). Oil on panel.
€ 11.000,–