Gemälde 695
1921 Adolph von Menzel
1921
Adolph von Menzel
(1815 Breslau - 1905 Berlin)
Studie eines sitzenden bärtigen Mannes und eines stehenden Offiziers im Profil
Menzel zeigt sich in diesem 1898 entstandenen, wie ein fotografischer Schnappschuss wirkenden Blatt als überaus virtuoser
Porträtist und Zeichner, der durch seine bewundernswerte Beobachtungsgabe das Individuelle und Charakteristische
jeder einzelnen Persönlichkeit in Haltung, Physiognomie und Mimik widerzugeben wusste. Menzel war ein geradezu
manischer Zeichner, er hinterließ rund 6000 Zeichnungen, überdies eine Vielzahl von Skizzenbüchern und -heften. Diese
immense Anzahl erklärt sich nicht nur aus der seinerzeit üblichen Vorgehensweise, jedes Gemälde mit einer Vielzahl von
Zeichnungen vorzubereiten. Menzel gilt als der bedeutendste deutsche Maler des Realismus, ihm ging es um die möglichst
realitätsgetreue Darstellung der vorgefundenen Wirklichkeit, sogar kleinster Details. Auf Menzels Streben nach größtmöglicher
Wirklichkeitstreue basiert wohl auch die Detailfülle in vielen seiner Gemälde und dass die Personen auf vielen Bildern
in keiner kompositorischen oder interagierenden Beziehung stehen, sondern isoliert auf sich selbst bezogen geschildert
werden. In seiner Kunst widmete er sich sowohl historischen Motiven aus der Epoche Friedrich II. als auch modernen Themen
- aktuellen Ereignissen, Darstellungen des Bürger- und Großbürgertums, der Industrialisierung, von Handwerkern und
Arbeitern wie in seinem berühmten „Eisenwalzwerk“ von 1872-1875. Als allgemein geachteter Künstler erhielt er 1898
von Wilhelm II. sogar den höchsten preußischen Orden vom Schwarzen Adler, verbunden mit dem erblichen Adelstitel.
Bleistift/Velin, teilw. gewischt. Am rechten Blattrand monogr. u. dat. (18)98. 18,4 cm x 12,2 cm. Rahmen.
Pencil on wove paper. Monogrammed and dated (18)98.
€ 22.000,–