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1821 Wilhelm Alexander Meyerheim. Stettiner Fabrikantenfamilie Johannes Heinrich Quistorp am Stettiner Haff.
1821
Wilhelm Alexander Meyerheim
(1815 Danzig - 1882 Berlin)
Porträt der Stettiner Fabrikantenfamilie Johannes Heinrich Quistorp am Stettiner Haff
Szene mit einem vornehmen Reiter und der Familie in einer zweispännigen Kutsche, deren Pferde vor einem Hund scheuen,
auf der rechten Seite eine rastende Bauernfamilie mit Ziegen. Im Mittelgrund Fischer, in der Ferne das Zementwerk der
Familie Quistorp. Stimmungsvolles Werk Meyerheims, der hierin ein Familienporträt mit einer Genreszene und spätromantischen
Landschaft verbindet. Wilhelm Alexander Meyerheim stammte aus einer alten Danziger Künstlerfamilie und studierte
zusammen mit seinem älteren Bruder Friedrich Eduard Meyerheim an der Berliner Akademie bei Johann Gottfried Niedlich
und Johann Gottfried Schadlos und bildete sich in Düsseldorf weiter. Ab 1842 beschickte Meyerheim vielfach die Berliner
Akademie-Ausstellungen. Mit Vorliebe malte er Motive aus dem Volksleben, Stadtansichten und Landschaftsmotive an Flüssen,
die er häufig mit Pferden, Reitern, Kutschern, Bauern und Soldaten belebte. Öl/Lwd.; L. u. sign. u. dat. 1864. 68
cm x 99 cm. Rahmen.
Johannes Heinrich Quistorp (1822 - 1899) war ein Großunternehmer, Zementfabrikant und legendärer Wohltäter für Stettin bis in das 20. Jh.;
1855 kaufte er eine große Kreidegrube und einen Kalkofen in Lebbin auf der Insel Wollin und ließ dort eine der ersten Fabriken, die Portlandzement
erstellten, errichten. Durch zwei weitere Fabriken in Wolgast und Stettin war er damit zeitweise der größte Zementhersteller Deutschlands. Außerdem
besaß er u. a. Ziegeleien, eine Reederei und Güter auf Rügen. Quistorp zählte jedoch auch zu den ersten deutschen Fabrikanten, die sich ab den
1860er Jahren umfassend um die sozialen Belange ihrer Angestellten und Arbeiter kümmerten, indem er Werkswohnungen, Bildungsstätten und
Hilfseinrichtungen errichten ließ und Unterstützungskassen einrichtete. Überdies finanzierte er eine Reihe weiterer öffentlicher Einrichtungen wie das
Diakonissen- und Bethanien-Krankenhaus und eine große Obstplantage mit Park in Stettin. Als Anerkennung seines wirtschaftlichen und sozialen
Engagements wurde ihm am 25. Oktober 1867 der Titel „Königlich preußischer Commerzienrath“ verliehen.
Oil on canvas. Signed and dated 1864.
€ 28.000,–