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1702 Eduard Hildebrandt
Gemälde
1701 Carl Rottmann
1701
Carl Rottmann
(1797 Handschuhsheim b. Heidelberg - 1850
München)
Ebene in Griechenland
Die mit breitem, offenem Pinselduktus vor dem
Motiv ausgeführte Ölstudie hält den Charakter
einer weiten, felsigen, vegetationsarmen Landschaft
zu einer bestimmten, im Wolkenbild festgehaltenen
Wettersituation fest. Im Vordergrund
weilt ein Hirte mit einigen Schafen an einem
Tümpel, nach hinten öffnet sich eine baumlose
karge Ebene bis zum Meer. Das Motiv liefert
zunächst wenige Anhaltspunkte für eine topografische
Identifizierung. Es könnte sich um die
Ebene von Aulis in Böotien handeln, Stätte eines
antiken, untergegangenen Hafens, die Rottmann
nach seiner Rückkehr in einer klassizistischen
Komposition umgesetzt hat (Neue Pinakothek
München). Die griechische Landschaft wurde im
19. Jh. als Gegenstand der Malerei entdeckt,
bedingt durch die Gründung des Königreichs
Griechenland 1832 nach der Zurückdrängung
der Osmanen. Im Gegensatz zu Italien sind nur
wenige Maler dort hingereist und haben im Land
selbst Studien betrieben. Wegweisend und maßgeblich
war Carl Rottmann, den der bayrische
König Ludwig I., dessen Sohn als Otto I. in
Griechenland regierte, mit einem Griechenland-
Zyklus beauftragte. Zu diesem Zweck reiste Rottmann
1834 für 14 Monate nach Griechenland
und skizzierte unter schwierigen Bedingungen
die vorgesehenen Orte. Die vor der Natur entstandenen
Skizzen zeigen eine eher summarische
Behandlung des Motivs und einen freien
Einsatz der Farbe, im Gegensatz zu den daraus
entwickelten idealisierenden Gesamtkompositionen.
Öl/Karton. 26 cm x 35,5 cm. Rahmen.
Lit.: Wetter und Mensch, Ausst.-Kat. Museum Fürstenfeldbruck
2019, S. 88 (Abb.).
Greek landscape, probably Aulis. Oil on board.
€ 9.500,–
1702
Eduard Hildebrandt
(1818 Danzig - 1869 Berlin)
Boote auf stürmischer See
In lockerem, offenem Pinselduktus gemaltes
Kabinettbild mit Studiencharakter. Der Maler
fokussiert sich auf das von Wellen hin- und hergeworfene
Segelschiff und ein zur Hilfe nahendes
Ruderboot, während Wasser und Himmel in
diffuser, atmosphärischer Auflösung verbleiben.
Hildebrandt, ein weitgereister Maler, der zeitlebens
Küstenlandschaften favorisierte, hielt sich
1841 in Paris bei Eugène Isabey auf, dessen
Marinebilder starken Einfluss auf ihn ausübten.
Öl/Holz. L. u. monogr. u. dat. „18 EH 41“.
21 cm x 29 cm. Rahmen.
Lit.: Wetter und Mensch, Ausst.-Kat. Museum Fürstenfeldbruck
2019, S. 138 (Abb.).
Oil on board. Signed and dated 1841.
€ 2.400,–