746 Gemälde
1859 Walter Schnackenberg
1858 Josef Friedrich Limmer. "Wandervögel" (Originaltitel).
1858
Josef Friedrich Limmer
(1892 Abensberg bei Passau - 1967 München)
„Wandervögel“. Originaltitel
Szenische Darstellung, in der zwei hässlich übersteigerte
Männer die Wandervogel-Bewegung zu Grabe
tragen, während aus einem Radio eine dichtgedrängte
Masse mit Reichs- und Hakenkreuzfahnen marschiert
und am Horizont eine Hakenkreuz-Sonne aufgeht. Den
Bildtitel „Wandervögel“ gestaltete Limmer in runenartiger
Schrift. Historisch bedeutendes, frühes, politisch brisantes
Blatt des sozial- gesellschaftskritischen Künstlers:
1933-1935 wurden alle verbliebenen freien Wandervögel
und Jugendbünde bis hin zu den Pfadfindern
von den Nationalsozialisten verboten, unterdrückt und
gleichgeschaltet in die Hitlerjugend überführt. Kohle u.
Aquarell/Papier. R. u. sign. u. dat. (19)34. Ca. 48 cm
x 63 cm. Rahmen.
Charcoal and watercolour on paper. Signed and dated (19)34.
€ 1.600,–
1859
Walter Schnackenberg
(1880 Bad Lauterberg - 1961 Rosenheim)
Begierde
Surrealistische Straßenszene mit jungem Mann, der von Dämonen zurückgehalten
wird, sich der Begierde zu einer Prostituierten hinzugeben, am
linken Bildrand ein monströses Mischwesen. In den 1950er Jahren entstandenes
Blatt des vielseitigen Künstlers, der 1899 nach München ging,
wo er bis 1905 bei Ludwig Schmid-Reutte, Heinrich Knirr und Franz von
Stuck studierte. 1905 debütierte er in der Münchener Secession, 1911
wurde er Präsident der „Luitpoldgruppe“. Außer in Illustrationen für den
„Simplicissimus“ kam sein Talent in oft leicht frivolen Plakaten zum Ausdruck.
Nach 1945 schilderte er in aquarellierten Zeichnungen surreale,
albtraumhafte Bildwelten, thematisierte darin die unerfüllten Lüste und
Süchte der Kleinbürger in der Adenauer-Ära. Feder u. Aquarell/Papier.
M. u. sign.; 38,5 cm x 29 cm. (Passepartoutausschnitt). Rahmen.
Ink and watercolour on paper. Signed.
€ 1.800,–