Gemälde 729
1828 Otto Modersohn. "Kleines Apfelstillleben" (Originaltitel).
1828
Otto Modersohn
(1865 Soest - 1943 Rotenburg)
„Kleines Apfelstillleben“. Originaltitel
Das im Winter 1917/18 entstandene Stillleben mit seinen auf einer weißen Tischdecke und auf einem Teller arrangierten
Äpfeln, neben die Modersohn ein Glas stellte, ist zugleich eine unmittelbare, intensive Auseinandersetzung mit den Apfelstillleben
Paul Cézannes und eine Hommage an seine Frau Paula Modersohn- Becker und deren Stillleben wie das 1906
entstandene „Stillleben mit Äpfeln und grünem Glas“ (heute in den Kunstsammlungen Böttcherstraße, Bremen). 1906 trennte
sie sich von ihrem Mann und reiste für unbestimmte Zeit nach Paris, woraufhin Modersohn begann, sich intensiv mit den
Stillleben Paulas zu beschäftigen und selbst im Atelier Stillleben zu malen. Paulas Mutter berichtete ihrer Tochter nach Paris:
„Er hat sich Deine Studien in sein Atelier geschleppt und ist umgeben von Deinen Stillleben. Heinrich Vogeler will Deine
Äpfel für 100 M. kaufen, aber Otto kann sich von ihrem Glanze nicht trennen. Er hat Deine Farben von Brünjes geholt
und malt damit (...) und stellt Deine Stillleben daneben und vergleicht, ob er Deine Farben erreicht“ (Paulas Mutter in einem
Brief nach Paris, 8.5.1906). Otto Modersohn, Mitbegründer der Künstlerkolonie in Worpswede, verstand sich vor allem
als Landschaftsmaler, Stillleben und Porträts finden sich in seinem Oeuvre daher nur vereinzelt - erst seit der 2. Hälfte der
1920er Jahre malte er öfters Blumenstillleben. Öl/Holztafel (Tischlerplatte). R. u. monogr.; 27,8 cm x 37 cm. Verso bez.
„PROF. Otto Modersohn“. Rahmen.
Wir danken Herrn Rainer Noeres vom Otto Modersohn-Museum in Fischerhude für seine freundlichen aktuellen Informationen zu dem Gemälde, an
dessen Authenzität er keine Zweifel hat.
Oil on panel. Monogrammed. Inscribed on the reverse.
€ 7.500,–