170 Modernes Porzellan
507 Entw. Johannes Rudolf Hentschel/William Baring.
Meissen. Um 1920.
506 Entw. Max Esser. Meissen. Um 1935 - 1945.
506
Große Figurengruppe „Zwei Wildenten“. Originaltitel
Runder, profilierter Sockel. Über stilisiertem Grasterrain aufrecht stehende
bzw. hockende Wildente. Polychrome, akzentuierte Aufglasurmalerei
in leuchtenden, kräftigen Farben in Art Déco-Manier. Entw. Max Esser,
1938. Modell-Nr. A 1298. Produktionsbedingter Riss unter der Glasur.
Schwertermarke. H. 52 cm.
Max Esser (1885 - 1945), der 1923 zum Professor berufen wurde, war in der Pfeifferzeit
führend auf dem Gebiet der Tierplastik. Seine vorwiegend in Bronze und Porzellan
ausgeführten Modelle sind vor allem durch die reduzierte Strenge und charakteristische
Geschlossenheit der Form gekennzeichnet. Esser studierte an der Unterrichtsanstalt des
Kunstgewerbemuseums Berlin und zwischen 1904 und 1915 an der Berliner Hochschule
für Bildende Künste unter Prof. August Gaul, dessen Tochter er später heiratete. Nebenher
betrieb er bereits eine kleine Werkstatt. Ab 1919 als freischaffender Künstler für die
Meissener Manufaktur tätig, verlegte er ab 1921 seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt
nach Meissen. Ab 1923 leitete er bis zu seinem Ausscheiden aus der Manufaktur im
Jahre 1926 ein Meisteratelier.
Vgl. Kat. Bröhan-Museum, Bd. V/2, S. 108; Marusch-Krohn, Meissener Porzellan 1918
– 1933, S. 105, 154; Jedding, S. 145.
A large porcelain figure group of wild ducks modelled by M. Esser. Production-related
crack under the glaze. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1935 - 1945.
€ 6.800,–
507
Seltene Urstück-Vase mit Kängurus
Auf rundem Stand leicht ausschwingender, hoher, konischer
Korpus mit weiter Mündung. Auf der Wandung in voller Höhe
umlaufende Darstellung einer australischen Landschaft mit fünf
großen Kängurus in blauer Unterglasurmalerei. Form-Entw. Johannes
Rudolf Hentschel. Dekor-Entw. William Baring (1881-1961).
Entw.-Bez.; Unterseite bez. „Känguru / I. Urstück“; Unw. rest.;
Schwertermarke. H. 37 cm.
Bildentwurf von William Baring (1881-1961), der 1911-1945 für die Meissener
Manufaktur als freier Maler mit festem Gehalt tätig war. Ausformung und
Staffierung sog. Urstücke wurden vom Künstler selbst ausgeführt, überwacht
oder überarbeitet.
Vgl. Marusch-Krohn 1993, S. 67 (weitere Gefäße mit exotischen Tieren W.
Barings); zur Form s. Meissener Blaumalerei aus drei Jh., Kat. 324.
A large underglaze-blue kangaroo porcelain vase by W. Baring from the Meissen
series „Urstücke“. Signed. Insignificantly restored. Crossed swords mark.
Meissen. Um 1920.
€ 3.300,–