Altes Porzellan - Teil 1 273
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Großer Tafelaufsatz als Aalreuse,
das Element Wasser symbolisierend
aus der Serie „Vier Elemente“. Über profiliertem Rundfuß
naturalistisches, in Form von Wellen und Felsen mit Krebstier
gestaltetes Terrain, umzogen von stark reliefplastischen
Rocaillen. Darüber zwischen Wasserpflanzen aufsteigender
Vasenkorpus in Gestalt eines durchbrochen gearbeiteten
Korbes. Unterhalb sitzender Putto mit Fangnetz und
Schilfrohr unweit eines plastisch hervortretenden Aalkopfes.
Polychrome Malerei mit reicher Goldstaffage. Entw.
Johann Joachim Kaendler, 1747. Rest.; Schwertermarke.
H. 57 cm.
Kaendler notierte in seinen Arbeitsberichten folgendes: „1 grosses Modell,
eine Vase in Gestalt einer Fisch Reusse, durch welche das Element
des Wassers vorgestellet wird, gehörigermassen zerschnitten und zum
abformen befördert“. Die Vase „Wasser“ stammt aus einem monumentalen
Vasen-Ensemble, das Johann Joachim Kaendler 1747 für den
Grafen Heinrich von Brühl entwarf. Eine Garnitur in kleinerem Maßstab
modellierte er bereits vor dem Brühl‘schen Auftrag. Von dieser Version
bestellte Friedrich II. von Preußen 1762 einen Satz als Geschenk an
seine Gattin Elisabeth Christine für Schloss Schönhausen. Dieser wurde
1860 in das sog. Elfenbeinzimmer in der Großen Orangerie in Potsdam
gebracht, wo er sich noch heute befindet. Auch der preußische
Generalleutnant Markgraf Karl Friedrich von Brandenburg-Schwedt,
der sich während des Siebenjährigen Krieges verdient gemacht hatte
und das Vertrauen von Friedrich II. genoss, orderte eine Garnitur, allerdings
bereits im Jahre 1761.
Vgl. Albiker, Meissner Porzellantiere, Nr. 236, Berling, Festschrift, S. 34;
Keramos 208, 2010, S. 64.
A porcelain centrepiece in the form of large eel trap from the series
„Four elements“ representing the water. Restored. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
€ 7.800,–