Altes Porzellan - Teil 1 315
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Große Figurengruppe „Die Grazien, Amor entwaffnend“. Originaltitel
Ovaler, von reliefiertem Rosen- und Akanthusblattfries umzogener, naturalistisch gestalteter Felssockel. Darauf
komponierte allegorische Gruppe aus drei Grazien in antikisierender Gewandung, den seitlich auf drapiertem
Tuch liegenden, wehklagenden Amor betrachtend. Die vordere, junge Göttin hält die dem Amor entrissenen
Attribute Pfeil und Bogen. Zu ihren Füßen eine sitzende Taube. Polychrome Malerei mit reicher Goldstaffage.
Entw. Emmerich Andresen. Entw.-Bez. „E. Andresen“. Modell-Nr. O 190. Minim. best./rest.; Schwertermarke.
H. 35 cm. 33 cm x 25 cm.
Der Bildhauer Emmerich Andresen (1843 Ütersen - 1902 Meißen), der an der Dresdner Kunstakademie unter Ernst Julius Hähnel
studierte, war seit 1886 Vorsteher der Gestaltungsabteilung der Meissener Porzellanmanufaktur und bekannt für seine allegorischen
Figuren in klassisch-realistischem Stil, die Züge großplastischer Werke aufweisen. Er greift ein Bildthema auf, welches vor allem durch
das Gemälde „Die Entwaffnung des Amors durch Grazien“ von Angelika Kauffmann belegt ist. Es wurde durch zahlreiche Grafiken
überliefert und u.a. auf Porzellantellern malerisch umgesetzt.
Vgl. Kat. Hetjens-Museum Düsseldorf, S. 52; Königl. Sächs. Porzellan-Manufactur zu Meissen, 1904, Bl. 59, Nr. 0 190, Jedding,
Meißner Porzellan, S. 141; Thieme-Becker, Bd. I, S. 481.
A large porcelain figure group of graces disarming cupid. Minor chipped/restored. Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh. € 12.500,–