290 Altes Porzellan - Teil 1
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Prächtige Elementvase der „Luft“
aus der Serie „Vier Elemente“
in Form einer Schenkkanne. Über ovalem Fuß
bauchiger Korpus mit abgesetztem, eingezogenem
Hals und reliefiertem, weit ausschwingendem
Ausguss. Seitlich tuchförmiger, drapierter,
königsblau staffierter Henkel. Schauseitg stark
reliefierter, teilw. vollplastisch modellierter Dekor
aus verschiedenen mythologischen Figuren
und Elementen, die Luft symbolisierend. Ausguss
und Fuß umzogen von Federreliefs. Zwischen
reliefplastischen Wolken fliegende Kraniche,
Enten und Adler sowie vollplastische Putten mit
Taube bzw. Dudelsack. Seitlich sitzende, bekrönte
Göttin Juno mit Zepter in antikisierendem,
rosafarbenem, von Goldblüten gemustertem Gewand,
begleitet von einem Pfau als ihr Attribut.
Am Kannenhals Insekten und Schmetterlinge auf
weißem Fond. Feine polychrome Malerei mit
Goldrand. Entw. Johann Joachim Kaendler, um
1741 - 1742. Modell-Nr. 327. Unw. rest./
best.; Schwertermarke. H. 67 cm.
Die Urausführung in Weißporzellan war Teil einer fünfteiligen
Garnitur als Geschenk des Kurfürsten Friedrich August
III., Sohn August des Starken, an den französischen König
Ludwig XV.; Aufgrund der politischen Lage infolge des
Österreichischen Erbfolgekrieges (1740 - 1748) verblieben
die vier Elementvasen in Dresden und sind heute in
neuer Repräsentation im rekonstruierten Porzellankabinett
im Dresdner Residenzschloss zu sehen.
Vgl. Loesch, Kat. The porcelain cabinet, Abb. 2, 5; Staatlichen
Kunstsammlungen Dresden, Inv.-Nr. PE 7789.
A monumental jug-shaped porcelain vase representing the
element „Air“. Rich applied and painted decoration with
goddess Juno with peacock as her symbol, cupids with
bagpipe and trumpet, butterflies and birds among clouds.
Insignificantly restored/chipped. Crossed swords mark.
Meissen. 2. Hälfte 19. Jh.
€ 19.500,–