Altes Porzellan - Teil 1 261
772 Kleine Prunkterrine mit Bergmannsdekor und sächsisch-polnischem Wappen.
Entw. Johann Kaendler. Meissen. 20. Jh.
772 Ansicht der vis-a-vis Seite.
772
Kleine Prunkterrine
mit Bergmannsdekor und
sächsisch-polnischem Wappen
sog. „Drüselkästchen“. Ovaler, von vier eingerollten
Volutenfüßen getragener Korpus mit bombierter,
facettierter Wandung. Seitlich ausgezogene
Rocaillehenkel. Korrespondierender, gewölbter,
ansteigend gestufter Deckel mit großem
plastischem Knauf in Gestalt einer Königskrone
mit Reichsapfel auf pupurfarbenem Kissen. Auf
der Wandung und dem Deckel prächtiger reservengerahmter
Golddekor aus Laubwerk und
stilisierten Blüten, aufgelegte Kartuschenreliefs
sowie ausgesparte Bildfelder mit Einzel- bzw.
szenischen Darstellungen aus dem Leben der
Sächsischen Bergleute in äußerst feiner, polychromer,
goldgehöhter Malerei. Beidseitig des
Deckels rotgrundiges, polnisch-litauisches Königswappen
mit dem kursächsischen Wappen.
Entw. Johann Joachim Kaendler. Modell-Nr. 117.
Schwertermarke. H. 15 cm. 20 cm x 13 cm.
Die vorliegende Ausformung entstand nach dem Modell
eines Drüselkästchens, das Maria Josepha von Österreich
(1699 - 1757), Gemahlin von König August III. von Polen,
bei Johann Joachim Kaendler bestellte. Diese Art von Kästchen
in Form einer Prunkterrine dienten zum „Aufbewahren
ausgezupfter, zu Stickereien und dergleichen zu verwendender
Fädchen“.
Vgl. Zimmermann, Meissner Porzellan, 1924, S. 140.
Ducret, Porzellan des 18. Jhs., Abb. 16, S. 31.
A small richly decorated porcelain tureen with finely painted
scenes of the Saxon miners life, the Saxon-Polish alliance coat
of arms and rich gold decoration. Crossed swords mark.
Meissen. 20. Jh.
€ 11.000,–