Altes Porzellan - Teil 1 345
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Prächtige Potpourrivase mit Pâte-sur-pâte-Malerei
Hochgezogener Rundfuß über quadratischer Plinthe. Ovoider Korpus mit abgesetzter, eingezogener Schulter und hochgezogenen,
gekanteten, profilierten Henkeln mit Rosette. Haubenartig aufgewölbter, durchbrochen gearbeiteter Deckel, mittig Knauf in
Form eines Blattkranzes. Graublauer Fond. Auf der Schauseite ovales Medaillon mit antikisierender Darstellung einer Nymphe
in Begleitung eines Puttos, gerahmt von stilisierten Blattbordüren in Reliefgold und dezent akzentuiertem Platin. Rückseitig großes,
blühendes Blumengebinde. Feine, in Weiß aufgetragene Pâte-sur-pâte-Technik auf graufarbenem Grund sowie matte Goldmalerei.
Umlaufend fein gearbeiteter, reliefplastischer Dekor aus Eichenblattkränzen sowie Blatt- und Blütenauflagen. Teilw. radierte
Goldstaffage. Form-Entw.Christian Gottfried Jüchtzer. Modell-Nr. H 20. Schwertermarke. H. 30,5 cm.
Die erstmals auf der Londoner Weltausstellung im Jahr 1851 von der Manufaktur Sèvres vorgestellte Dekortechnik „Pâte-sur-pâte“ vermittelt durch das
Zusammenspiel von weißer, schichtweise aufgetragener Porzellanmasse auf farbigem Grund und dem reliefartigen Charakter den Eindruck von fein
geschnittenen Kameen.
Vgl. Berling, Festschrift, Abb. 230; Vgl. Königl. Sächs. Manufactur zu Meissen, Bl. 37 bzw. 62, H. 20; Jedding, Meißener Porzellan des 19. und 20. Jh.,
S. 90 f., Cleveland Museum of Art, Inv.-Nr. 1984.189.
A splendid grey-blue ground porcelain potpourri vase with nymph and cupid painted in pâte-sur-pâte. Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh. € 12.500,–