312 Altes Porzellan - Teil 1
872 Entw. Ernst Julius Hähnel. Meissen.
Um 1935 - 1945.
871 Entw. Ernst Julius Hähnel. Meissen. Ende 19. Jh.
871
Nereide mit Amor
Auf ornamentiertem Rundsockel inmitten der Wellen sitzende Nymphe
des Meeres mit einem als Fischschwanz endenden Unterkörper. Das hellbraune,
nach hinten geknotete Haar von einem feinplastisch gearbeiteten
Seerosenkranz bedeckt. Mit beiden Händen den jünglingshaften Amor
festhaltend. Polychrome Malerei mit Goldkonturierung. Entw. Ernst Julius
Hähnel, 1884. Modell-Nr. M 199. Kleiner Brandriss. Rest.; Schwertermarke.
H. 44 cm.
Ernst Julius Hähnel (1811 – 1891) ist einer der bedeutendsten Dresdner Bildhauer in der
zweiten Hälfte des 19. Jhs.; Zahlreiche Entwürfe für Semper-Bauten in Dresden, Denkmäler
und Porträts machten ihn bekannt. Ein die Komposition wiedergebendes, 30 cm hohes
Bozzetto von Hähnel aus Gips befindet sich in der Skulpurensammlung der Staatlichen
Kunstsammlung Dresden (Inv.-Nr. ASN 0150). Einige seiner Entwürfe formte die Meissener
Manufaktur in kleinerer Dimension aus, darunter die Allegorie „Das Echo“, Kalliope
und Bacchantin.
Vgl. Königl. Sächs. Porzellan-Manufactur zu Meissen, Bl. 14, Jedding, Meißner Porzellan
des 19. und 20. Jhs., S. 148.
A porcelain figure group of a nereid and cupid modelled by E. J. Hähnel. Minor hairline
crack. Restored. Crossed swords mark.
Meissen. Ende 19. Jh.
€ 9.500,–
872
Allegorische Figur „Die Instrumentalmusik“
Auf quadratischer Plinthe, im Kontrapost stehende, die Violine spielende, weibliche Personifikation
in langem, zartgelbem und von großen Indianischen Blüten gemustertem Kleid und weißem
Umhang mit breiter Goldspitzenbordüre. Das dunkle, nach hinten zu einem Dutt geknotete Haar
ist mit einem Lorbeerkranz geschmückt. Polychrome Malerei mit reicher Goldstaffage. Entw. Ernst
Julius Hähnel, um 1880. Entw.-Bez.; Am Sockel bez. „Instrumentalmusik“. Modell-Nr. M 118.
Unw. rest.; Schwertermarke. H. 53 cm.
Nach dem Studium in Dresden und München, Aufenthalten in Rom und Florenz und den damit verbundenen, wertvollen
Begegnungen mit u. a. Ernst Rietschel, Ludwig Schwanthaler sowie Bertel Thorvaldsen, ließ sich Ernst Julius
Hähnel 1838 auf Betreiben von Gottfried Semper in Dresden nieder, der ihn mit dem Entwurf einiger Figuren für die
Hofoper beauftragte. Im Jahre 1848 wurde er zum Professor an die Dresdner Kunstakademie berufen. Zusammen
mit Ernst Rietschel war er maßgeblich an der Gründung der Dresdner Bildhauerschule beteiligt. Die Meissener Manufaktur
ließ einige allegorische Figuren Hähnels in kleinerem Maßstab in Porzellan ausformen, u.a. „Kalliope“ und
„Bacchantin“. Seine imposant anmutenden Darstellungen sind durch eine ausgeprägte neoklassizistisch-realistische
Formensprache gekennzeichnet, die den Hang zur Großplastik erkennen lässt.
Vgl. Jedding, Meißner Porzellan des 19. und 20. Jhs, S. 148.
A large allegorical porcelain figure of the „Instrumental music“ modelled by E. J. Hähnel. Insignificantly restored.
Crossed swords mark.
Meissen. Um 1935 - 1945.
€ 11.000,–